MOBILITÄT

SEILBAHN BOZEN – JENESIS

KUNDE

STA – Südtiroler Transportstrukturen AG

STANDORT

Bozen, Italien

TYP

Öffentliche Infrastruktur

JAHR

2025

FLÄCHE

5760 m²

LEISTUNGEN

Architektur- und Ausführungsplanung 

ARCHITEKTURTEAM

Arch. Marco Sette
Arch. Alexandr Platon
Arch. Riccardo Mangili

RENDERING

Damiá Lorenzato Architects

Die neue Seilbahn Bozen – Jenesien ist ein strategisches Projekt für die Zukunft der nachhaltigen Mobilität in Südtirol. Das vom PNRR finanzierte Bauwerk soll die alte, mittlerweile veraltete Anlage aus dem Jahr 1937 durch eine moderne Infrastruktur ersetzen, die die Mobilität und Erreichbarkeit in der Berg- und Stadtlandschaft verbessert. Das von der Provinz Bozen geförderte und von der STA – Strutture Trasporto Alto Adige (Südtiroler Verkehrsbetriebe) umgesetzte Projekt beschränkt sich nicht nur auf die Seilbahn, sondern bietet auch die Gelegenheit für eine umfassende städtebauliche und ökologische Neugestaltung mit greifbaren Vorteilen für Einwohner und Touristen. Diese Maßnahme bietet eine umweltfreundliche Alternative zum Auto und fördert die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Architektur & Umwelt

Integration in die Landschaft
Neugestaltung von Grünflächen
Verwendung natürlicher Materialien

Die neue Anlage erhöht die Beförderungskapazität um 95 % gegenüber der vorherigen Anlage und ermöglicht den Transport von 270 Personen pro Stunde mit Kabinen mit 45 Plätzen (+130 %) und um 25 % verkürzten Fahrzeiten von etwas mehr als sechs Minuten. Ziel des Projekts ist es, eine Synergie zwischen der hügeligen und bergigen Landschaft, der Architektur der Stationen der neuen Infrastruktur und ihrer Mobilitätsfunktion zu schaffen. Die Talstation fügt sich sensibel in die hügelige Landschaft ein, die mit Weinreben bepflanzt und mit Trockenmauern aus lokalem Stein terrassiert ist. Das Gebäude interpretiert dieses Merkmal auf moderne und originelle Weise neu, mit einem Sockel aus gehämmertem Beton, der aus lokalen Steinen hergestellt wurde und auf dem sich eine begrünte Dachfläche befindet, auf der sich der technische Teil der Seilbahn abhebt, der mit Cortenstahl verkleidet ist, einem natürlich oxidierten Material, das sich sehr gut in die Umgebung einfügt. Die Innenräume sind auf mehrere Ebenen verteilt und beherbergen den Ticketschalter, den Warteraum, die Toiletten, große Aufzüge, die für den Transport von Fahrrädern geeignet sind, und einen integrierten Technikbereich. Im Außenbereich hingegen wird ein öffentlicher, mit Bäumen bepflanzter und mit Porphyr gepflasterter Platz zum Treffpunkt für Passagiere und Bürger.

 

„Ziel ist es, ein hochtechnologisches Infrastrukturprojekt zu schaffen, das mit der Landschaft in Dialog tritt und einen starken „architektonischen“ Charakter aufweist , der einen Mehrwert für die Stadt Bozen schafft“, erklärt Architekt Sette.

Die Anbindung an die Stadt wird durch einen neuen Radweg verbessert, der einen sicheren und funktionalen Zugang zum Bahnhof gewährleistet, sowie durch neue, verbesserte Bushaltestellen. Der Bergbahnhof, der teilweise unterirdisch angelegt und in den bewaldeten Hügel oberhalb von San Genesio integriert ist, bietet durch eine große Panoramafensterfront, die sich zu einer Aussichtsterrasse hin öffnet, einen Blick auf das Etschtal und wird zu einem neuen Bezugspunkt für Ankommende und Abreisende.

Die inneren Wege sind gut definiert, mit Vorfahrtsspuren für Fußgänger und Radfahrer; auch im Außenbereich gibt es Radwege und -strecken, die von Grünflächen umgeben sind und die Station mit der Stadt verbinden.

 

„Dieses Projekt ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigen Mobilität, die unser Gebiet bereichert“, betont der Direktor der STA.

Das gesamte Projekt steht im Zeichen der Nachhaltigkeit und trägt zum Schutz der Umwelt bei. Die Entscheidung für eine begrünte Überdachung der Tal- und Bergstation fördert die Biodiversität. Photovoltaik-Dächer, hocheffiziente Anlagen, umweltfreundliche Materialien, Regenwassernutzung, energiesparende LED-Beleuchtung und die Energieeffizienz der Gebäude zeugen von einem bewussten Umgang mit der Landschaft und gewährleisten eine ausgewogene Einbindung in die natürliche Umgebung. Mit dem für 2026 geplanten Baubeginn präsentiert sich die neue Seilbahn von San Genesio als Modell für öffentliche Infrastruktur, die eine echte Alternative zum Auto darstellt und eine umweltfreundlichere und zugänglichere Mobilität fördert.

Konstruktion

VERWANDTE PROJEKTE

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